Geschichte

Die Tierheilkunde ist aus dem Stand der Tierheilkundigen hervorgegangen.
Die in jahrhundertelanger Entwicklung überlieferten Verfahren und das meist mündlich überlieferte praktische Wissen haben der medizinischen Tierheilkunde als Grundlage und Ausgangspunkt gedient. Erst die Neuzeit brachte die Professionalisierung der Tierärzte durch die Entstehung tierärztlicher Ausbildungsstätten. Bereits 1762 entstand die erste Schule in Lyon, gefolgt von einer Schule in Alfort bei Paris 1765. Die ersten deutschen Schulen wurden 1790 in Berlin und München gegründet. Erst seit dem 19. Jahrhundert wurde für ihren Besuch eine höhere Vorbildung verlangt, seit 1830 die Universitätsreife. Trotz der akademischen Ausbildung von Tierärzten an veterinärmedizinischen Fakultäten hat sich die Laienbehandlung durch Tierheilpraktiker bis auf den heutigen Tag erhalten. Die tierärztlichen Lehrinstitute sind zunächst dazu errichtet worden, über die Einführung der Amtstierärzte die damals grassierenden Tierseuchen zu bekämpfen. Mit Herausbildung des freiberuflich arbeitenden Tierarztes wurden aufgrund der Behandlungserfolge mit Hilfe der modernen medizinischen Methoden die Tierheilpraktiker im Laufe des 20. Jahrhunderts fast völlig verdrängt. Erst mit der Renaissance alternativmedizinischer und esoterischer Therapieformen erlangte die Tierheilpraxis wieder größere Bedeutung, da Tierheilpraktiker Methoden anwenden können, die Tierärzte aus ethischen Gründen und durch bindende Sorgfaltspflichten nicht durchführen würden. In der Nutztierhaltung und anderen ökonomisch bestimmten Bereichen spielen Tierheilpraktiker nur eine geringe Rolle. Vor allem auf Biohöfen wird der Einsatz von homöopathischen Mitteln praktiziert, da diese keine oder nur geringe Wartezeiten haben.


 

 

 


sider1

sider2